Förderkennzeichen: | 01GP1901C |
Fördersumme: | 188.236 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr.-Ing. Thomas Kirste |
Adresse: |
Universität Rostock, Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, Institut für Informatik, Mobile Multimediale Informationssysteme Albert-Einstein-Str. 22 18059 Rostock |
Aufgrund des demographischen Wandels und technischer Innovationen erfährt die Versorgung und Pflege von Menschen mit Demenz eine grundlegende Veränderung. Neue Tracking-, Sensor- und Assistenz-Technologien erlauben es, das Verhalten von Menschen mit Demenz zu monitoren und zu unterstützen. Ziel ist es, ein unabhängiges Wohnen zu ermöglichen, Probleme frühzeitig zu erkennen, Pflegende zu entlasten und insgesamt die Qualität und Kosteneffizienz der Versorgung zu steigern. Diese sozio-technischen Systeme integrieren künstliche Intelligenz, Semantik und menschliche Interpretationen. Das Forschungsteam untersucht solche co-intelligenten Systeme in der Demenzversorgung in zwei alltagsnahen Anwendungsbereichen, der institutionellen und der häuslichen Pflege. In der Kombination von Technikbewertung und empirisch informierter Ethik wird die soziale Akzeptanz und moralische Bewertung der Anwendungen bei verschiedenen Gruppen (Patienten, Familienangehörigen, professionell Pflegenden und Ärzten) mittels qualitativer Interviews beforscht. Die ethische Analyse fokussiert auf zwei wichtige ethische Konzepte in der Demenzversorgung: Privatheit und Empowerment. Die Ergebnisse fließen in öffentliche Berichte, wissenschaftliche Artikel und Demonstrationsvideos ein. Sie sollen Entwickler, Forschende aus Ethik, Sozialwissenschaften und Recht, Patientenverbände und politische Entscheidungsträger darüber informieren, wie ethische und soziale Ansichten und Anliegen potenzieller Nutzer und anderer Interessensvertreter bei der Entwicklung der Technologien und ihrem Einsatz in der Demenzversorgung zu berücksichtigen sind. Ziel des TP ist es zu verstehen, wie sich bei der Entwicklung intelligenter Assistenzsysteme auftretende Probleme bei den Stakeholdern manifestieren und durch organisatorische und technische Methoden angegangen werden können. Dabei werden Methoden des Value Sensitive Designs genutzt, mögliche Ersatztechnologien zur Gewinnung von Trainingsdaten identifiziert und die unterschiedlichen Wertigkeiten von Vokabularien durch Affect-Control-Theory analysiert.