Förderkennzeichen: | 01KI20521B |
Fördersumme: | 180.530 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2022 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Jochen Schmitt |
Adresse: |
Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung Fetscherstr. 74 01307 Dresden |
Der Ausbruch von Sars-CoV-2 führte, bei nahezu sämtlichen in die Gesundheitsversorgung involvierten Institutionen und Beschäftigten, zu einer bisher beispiellosen Vorbereitung auf die Versorgung von infizierten Patienten. Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich waren Versorgungsstrukturen in Deutschland, wo insbesondere im März und April 2020 regulierende Massnahmen in Kraft traten, in unterschiedlichem Ausmaß einschränkt zugänglich. Die Zuweisung von Ressourcen bei der Patientenversorgung in Zeiten einer Pandemie hat potenziell ethisch und klinisch relevante Auswirkungen auf Patientengruppen, die nicht von Covid-19 betroffen sind. Einzellfallberichte zur Abweichung von Diagnostik- und Therapiestandards liegen vor, jedoch fehlt ein systematischer Ansatz um die Auswirkungen der Pandemie auf definierte Patientenkohorten zu erfassen. Zusätzlich fehlen interdisziplinärer Analysen, die ethische und soziale Aspekte bei der Versorgung von Patienten ohne Covid-19 berücksichtigen. Ziel des interdisziplinären CancerCOVID Konsortiums ist die Entwicklung von evidenzbasierten und ethisch sachkundig erstellten Leitlinien in Hinblick auf die Versorgung von Patienten mit Tumorerkrankungen. SP3 (Versorgungsforschung) trägt zur Beantwortung der Fragestellung durch Auswertung pseudonymisierter GKV-Routinedaten der AOK PLUS für Sachsen bei (eine Nutzungserlaubnis nach §75 SGB V liegt vor). Diese versorgungsbezogene und epidemiologische Auswertung soll exemplarisch für die Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Darmkrebs (KRK) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (PaCa) in Sachsen umgesetzt werden. Als Kontrollgruppe dienen Patienten mit Diagnose-, Behandlungs- oder Früherkennungsmaßnahmen für Typ-2-Diabetes (T2D) oder koronare Herzkrankheit (KHK). Für eine realistische Einschätzung wird die Situation mit der Situation vor der Sars-CoV-2-Pandemie unter Berücksichtigung von Confoundern und Effektmodifikatoren verglichen.