Die durch das neuartige SARS-CoV-2 ausgelöste Pandemie stellt das deutsche Gesundheitssystem vor bislang ungekannte Herausforderungen. Es gibt zurzeit keine wirksamen Therapien zur Behandlung der durch SARS-CoV-2 verursachten Lungenkrankheit COVID-19.
Ziel des Forschungsverbunds COVINET ist es, mittels Massenspektrometrie die Wechselwirkungen zwischen Proteinen des Virus SARS-CoV-2 bzw. anderer Coronaviren und zellulären Proteinen zu testen. Die gewonnenen Daten dienen einerseits dem besseren Verständnis von SARS-CoV-2, andererseits sind sie Grundlagen für spätere Medikamentenentwicklungen. Solche Medikamente zielen ihrerseits auf eine Wechselwirkung mit den zellulären Proteinen und blockieren somit den Zellkontakt des Virus und in der Folge seine Vervielfältigung im Körper. Die dazu notwendigen funktionellen Analysen werden gemeinsam mit dem Projektpartner Universität Gießen durchgeführt.
Aufgrund des gegenwärtigen Ausbruchs des Corona-Virus SARS-CoV-2 hat das BMBF das Modul 3 (Rapid Response) der Förderbekanntmachung „Richtlinie zur Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten“ vom 29. Januar 2016 aktiviert und durch den Förderaufruf vom 3. März 2020 zur Erforschung von COVID-19 im Zuge des Ausbruchs von SARS-CoV-2 ausgestaltet. Der Förderaufruf orientiert sich an der Prioritätensetzung der WHO. Gefördert werden insbesondere die Entwicklung therapeutischer und diagnostischer Ansätze sowie Forschungsarbeiten, die zum Verständnis des Virus und dessen Ausbreitung beitragen.