Verbund

PROVID - Klinische, molekulare und funktionelle Biomarker für Prognose, Pathomechanismen und Behandlungsstrategien von Covid-19

Die durch das neuartige SARS-CoV-2 ausgelöste Pandemie stellt das deutsche Gesund-heitssystem vor bislang ungekannte Herausforderungen. Es gibt zurzeit keine wirksamen Therapien zur Behandlung der durch SARS-CoV-2 verursachten Lungenkrankheit Covid-19.

Das Ziel des Verbundprojekts PROVID ist, aus dem oft sehr unterschiedlichen klinischen Erscheinungsbild von Infektionen mit dem SARS-CoV-2 Erreger Rückschlüsse zu ziehen, um durch gezieltes klinisches Management die Patientenversorgung zu verbessern.

Die Auswirkungen von Infektionen mit dem SARS-CoV-2 Erreger sind breit gefächert und umfassen ein Spektrum von Symptomlosigkeit bis hin zu Infektionen der oberen Atemwege, unkomplizierte aber auch schwere Lungenentzündungen mit Lungenversagen und hoher Sterblichkeit.

PROVID wird zunächst prüfen, ob bestimmte Wirtsfaktoren den Schweregrad und/oder den Verlauf von Covid-19 bestimmen. Weiterhin wird erforscht, ob sich die molekularen und klinischen Werte von Covid-19 Patienten gegenüber von Patienten mit Lungenentzündungen unterscheiden, die durch andere Erreger verursacht wurden. Zudem soll getestet werden, ob spezifische molekulare Marker den Schweregrad der Erkrankung beschreiben und als Hilfe für eine gezielte Therapie von Covid-19 geeignet sind.

Der Förderaufruf beruht auf dem Rapid Response Modul der Förderbekanntmachung „Richtlinie zur Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten“ vom 29. Januar 2016 und orientiert sich an der Prioritätensetzung der WHO zu Covid-19. Gefördert werden insbesondere die Entwicklung therapeutischer und diagnostischer Ansätze sowie Forschungsarbeiten, die zum Verständnis des Virus und dessen Ausbreitung beitragen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilvorhaben Charité

Förderkennzeichen: 01KI20160A
Gesamte Fördersumme: 1.590.457 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Witzenrath
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Teilvorhaben Charité

Das klinische Spektrum von Infektionen mit dem neuartigen SARS-CoV-2 ist breit gefächert und umfasst Infektionen der oberen Atemwege, teils asymptomatisch, unkomplizierte Pneumonien und schwere Pneumonien mit Lungenversagen und hoher Letalität. Trotz mehr als 3 Mio. dokumentierter Infektionen weltweit, behindert ein tiefgreifender Mangel an Wissen das klinische Management und die Entwicklung von Therapien. Covid-19-assoziierte Lungenentzündungen und Lungenschäden unterscheiden sich in relevanten Details von allen bekannten Formen der Pneumonie, die ein Lungenversagen verursachen, einschließlich viraler Infektionen wie Influenza oder MERS-CoV. Ziel des PROVID-Konsortiums ist es daher, die wirts- und virusabhängigen Mechanismen, die mit dem klinischen Erscheinungsbild von Covid-19 assoziiert sind, zu charakterisieren, um die Patientenversorgung durch Fortschritte in der Risikostratifizierung und im klinischen Management zu verbessern. In diesem Teilvorhaben der Charité – Universitätsmedizin Berlin werden umfangreiche klinische und molekulare Daten von Covid-19 Patienten generiert, basierend auf etablierten Studienplattformen (PROGRESS, CAPNETZ, CAPSyS), die ein breites Spektrum des Covid-19 Schweregrades abdecken und die Rekrutierung einer ausreichenden Anzahl an Patienten mit detaillierter klinischer und molekularer Charakterisierung und Asservierung von Bioproben gewährleisten. Daneben werden zentrale mechanistische Daten für das respiratorische Versagen aufgrund der Störung der endothelialen Barriere bei schwerem Covid-19 erhoben und das therapeutische Potenzial spezifischer, schnell klinisch umsetzbarer Begleittherapien untersucht. Mit anderen etablierten und sich möglicherweise bildenden nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken zu Covid-19 wird ein intensiver Daten- und Wissensaustausch angestrebt.

Abgeschlossen

Teilvorhaben CAPNETZ STIFTUNG

Förderkennzeichen: 01KI20160B
Gesamte Fördersumme: 423.299 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Grit Barten-Neiner
Adresse: CAPNETZ STIFTUNG, Geschäftsstelle Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Teilvorhaben CAPNETZ STIFTUNG

Das klinische Spektrum von Infektionen mit dem neuartigen SARS-CoV-2 ist breit gefächert und umfasst Infektionen der oberen Atemwege, teils asymptomatisch, unkomplizierte Pneumonien und schwere Pneumonien mit Lungenversagen und hoher Letalität. Trotz mehr als 3 Mio. dokumentierter Infektionen weltweit, behindert ein tiefgreifender Mangel an Wissen das klinische Management und die Entwicklung von Therapien. Covid-19-assoziierte Lungenentzündungen und Lungenschäden unterscheiden sich in relevanten Details von allen bekannten Formen der Pneumonie, die ein Lungenversagen verursachen, einschließlich viraler Infektionen wie Influenza oder MERS-CoV. Ziel des PROVID-Konsortiums ist es daher, die wirts- und virusabhängigen Mechanismen, die mit dem klinischen Erscheinungsbild von Covid-19 assoziiert sind, zu charakterisieren, um die Patientenversorgung durch Fortschritte in der Risikostratifizierung und im klinischen Management zu verbessern. In diesem Teilvorhaben der CAPNETZ STIFTUNG werden basierend auf der etablierten Studienplattform CAPNETZ umfangreiche klinische Daten von Covid-19 Patienten generiert, die ein breites Spektrum der Covid-19 Schweregrade abdecken und die Rekrutierung einer ausreichenden Anzahl an Patienten (n=400) mit detaillierter klinischer und molekularer Charakterisierung gewährleisten. Die Patienten werden longitudinal zu definierten Zeitpunkten nachbeobachtet. Biomaterialien wie Serum, Plasma, PAXgene für RNA und respiratorisches Material werden gesammelt und dem Verbund bereitgestellt. Die Datenerfassungsprotokolle der beteiligten Plattformen des Verbundes werden weitestgehend harmonisiert, um kombinierte und vergleichende Analysen zwischen den Kohorten sowie zwischen der Covid-19 Erkrankung und der Pneumonie verursacht durch andere Erreger zu erleichtern. Mit anderen etablierten und sich möglicherweise bildenden nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken zu Covid-19 wird ein intensiver Daten- und Wissensaustausch angestrebt.

Abgeschlossen

Teilvorhaben Universität Leipzig

Förderkennzeichen: 01KI20160C
Gesamte Fördersumme: 301.114 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Markus Scholz
Adresse: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE)
Härtelstr. 16-18
04107 Leipzig

Teilvorhaben Universität Leipzig

Zur Verbesserung des klinischen Managements von Covid-19 und seiner Komplikationen ist die Identifizierung klinischer und molekularer Prädiktoren für die Progression von Covid-19 und die Identifizierung therapeutischer Targets essentiell. Die Ziele der Projektbeteiligten der Universität Leipzig für das PROVID-Konsortium beinhalten: 1) Die Unterstützung und Etablierung einer klinischen Covid-19 Patientenkohorte aufbauend auf der rekrutierungsinfrastruktur der PROGRESS Studiengruppe. 2) Die Integration dieser Daten mit vorliegenden Daten zur CAP anderer Ursache und den Daten aus Experimenten zur endothelialen Barrierefunktion aus Teilprojekt 2. 3) Bioinformatische und statistische Expertise zur Unterstützung aller Analysefragestellungen im Verbund, Vergleich von molekularen Signaturen für Covid-19 mit denen für CAP anderer Herkunft und Identifizierung molekularer Kausalbeziehungen durch Zeitreihenanalyse von klinischen und molekularen Faktoren zum besseren Verständnis molekularer Pathomechanismen und zur Identifizierung von neuen therapeutischen Ansatzpunkten.