Förderkennzeichen: | 01ZZ2320E |
Fördersumme: | 622.514 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Hanna Seidling |
Adresse: |
Universitätsklinikum Heidelberg, Abt. Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie Im Neuenheimer Feld 410 69120 Heidelberg |
Ziel des Verbundes ist es, mittels eines Algorithmus zur Identifizierung von Patienten mit besonders hohem Risiko für Medikationsfehler und Nebenwirkungen, die limitierten Zeitressourcen an Stationsapothekern genau dorthin zu lenken, wo ein max. Patientennutzen erreicht werden kann. Das erste Hauptziel ist, einen IT-basierten automatisierten Screen von EMR-Routinedaten der Patienten durchzuführen und mit einem Score die Hochrisikopatienten zu identifizieren. Das zweite Hauptziel ist es, mittels einer clusterrandomisierten Interventionsstudie zu zeigen, dass die Steuerung der limitieren Ressource Stationsapotheker durch den Risikoscore zu einer effizienteren Erkennung von Medikationsfehlern und Nebenwirkungen von Medikamenten im Vergleich zur aktuell üblichen Routine ohne automatisierten Risikoscore mit Priorisierung führt. Weitere Ziele sind die Verminderung von klinisch relevanten Nebenwirkungen und das Patientenbefinden. Es wird erwartet, dass durch die geplante Intervention arzneimittelbezogene Probleme deutlich reduziert werden. Der entwickelte Risikoscore wird öffentlich und frei verfügbar gemacht. Ein Nachweis des Nutzens der Intervention wird die Einführung dieses Modells bei weiteren Universitätsklinika und anderen Krankenhäusern erheblich befördern. Die Universität Heidelberg nimmt mit mindestens sechs Stationen an WP3 teil (versorgungsnahe Interventionsstudie), wo untersucht wird, ob der Service von Stationsapothekern durch die Einführung eines Algorithmus zur Identifizierung von Patienten mit hohem Risiko für Medikationsfehler bzw. UAW verbessert werden kann (einschließlich Dokumentation und Pflege der Datenbasis für die projektbezogenen Maßnahmen und die wissenschaftliche Evaluation). Im WP7 befasst sich die Universität Heidelberg im Speziellen mit der Optimierung der Algorithmen zur Erkennung von Fehlverordnungen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Im WP8 führt Heidelberg die standortübergreifende Prozessevaluation durch.