Das BMBF ist Partner der multilateralen Förderinitiative „Collaborative Research in Computational Neuroscience (CRCNS)“ der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF). In diesem Rahmen fördert das BMBF den deutschen Partner in gemeinsamen Projekten zwischen deutschen, amerikanischen, israelischen und französischen Forschungsgruppen.
In diesem Verbundprojekt arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg und der Humboldt-Universität zu Berlin mit zwei amerikanischen Arbeitsgruppen an der University of Pennsylvania (Philadephia) und an der Columbia University (New York) zusammen.
In diesem Projekt wird die Rolle von bestimmten Nervenzellen, den so genannten „Gitterzellen“ und „Ortszellen“, untersucht. Diese Nervenzellen bilden das Navigationssystem im Gehirn: Die Gitterzellen sind aktiv, wenn sich Lebewesen im Raum fortbewegen und sich orientieren müssen. Sie vermitteln beispielsweise ein Gefühl für Entfernungen. Die Ortszellen speichern die Information, an welchem Ort man sich befindet.
Es wird untersucht, ob Gitter- und Ortzellen nicht nur für die Navigation im Raum, sondern auch für das Abspeichern und das Abrufen von Gedächtnisinhalten eine wichtige Rolle spielen. Ziel ist es zu erforschen, ob Gitter- oder Ortzellen den räumlichen Kontext der zu erinnernden Gegenstände oder Ereignisse als Gedächtnisinformation verschlüsseln, ob die Erinnerung an diesen räumlichen Kontext auch die Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis oder an einen Gegenstand erleichtert und ob Gitter- oder Ortzellen nicht nur den räumlichen sondern auch den zeitlichen Kontext der zu erinnernden Gegenstände oder Ereignisse verschlüsseln. Hierfür wird das Zusammenspiel von Gitter- und Ortszellen mithilfe eines Computers simuliert.
Die Projektergebnisse könnten dazu beitragen, Strategien zur Behandlung von Gedächtnisstörungen und zur Verbesserung von Gedächtnisleistungen zu entwickeln.