Verbund

HumanCogMaps - Charakterisierung und Modellierung der neuronalen Schaltkreise von egozentrischen und allozentrischen kognitiven Karten im Menschen

Das BMBF ist Partner der multilateralen Förderinitiative „Collaborative Research in Computational Neuroscience (CRCNS)“ der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF). In diesem Rahmen fördert das BMBF den deutschen Partner in gemeinsamen Projekten deutscher und amerikanischer Forschungsgruppen.

Im Verbundprojekt HumanCogMaps arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Bonn mit einer amerikanischen Arbeitsgruppe der Colombia University in New York zusammen.

Retinale Ganglienzellen (RGCs) sind Nervenzellen in der Netzhaut des Auges. Diese Ganglienzellen bauen das Bild auf, das unser Gehirn von der visuellen Umgebung gewinnt. Ziel des Projektes ist die Untersuchung der molekularen und zellulären Mechanismen, die zur Entwicklung einer Vielzahl von Zelltypen im Gehirn führen. Dieser Prozess wird anhand der Ganglienzellen in der Zebrafisch-Netzhaut untersucht. Die Untersuchung am Zebrafisch ermöglicht die direkte experimentelle Prüfung spezifischer rechnerischer Vorhersagen durch genetische Manipulationen und In-vivo-Bildgebung, d. h. Bildgebung im lebenden Organismus. Es kommen molekularbiologische, genetische und rechnergestützte Methoden sowie mikroskopische Imaging-Verfahren über verschiedene Entwicklungsstadien des Zebrafisches zur Anwendung.

Die Ergebnisse des Projekts können tiefere Einblicke in die Entwicklung des Wirbeltiergehirns liefern und molekulargenetische Mechanismen aufdecken, die die Entstehung verschiedener neuronaler Zelltypen im reifen Zentralnervensystem vorantreiben. Dieses Ziel soll durch die Kombination von hochauflösenden Experimenten mit fortgeschrittener rechnerischer Analyse erreicht werden. Die Ergebnisse haben das Potenzial, die Paradigmen darüber zu verändern, wie sich genetische Informationen entfalten, um neuronale Schaltkreise in einem Wirbeltier-Nervensystem zu schaffen.

Teilprojekte

Einzelzellbasis im Menschen

Förderkennzeichen: 01GQ2402A
Gesamte Fördersumme: 324.275 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Lukas Kunz
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Epileptologie
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Einzelzellbasis im Menschen

Das Gehirn bildet das räumliche Umfeld mittels sogenannter kognitiver Karten ("cognitive maps") ab. Dies ist essenziell für die räumliche Orientierung und das räumliche Gedächtnis. Das vorliegende Projekt wird die neuronale Basis dieser kognitiven Karten mithilfe direkter Ableitungen menschlicher Gehirnzellen in Epilepsiepatienten untersuchen und mittels Computersimulationen die involvierten Netzwerke detailliert modellieren. In diesem Teilprojekt wird ein Virtual-Reality Task entwickelt, der die Untersuchung von egozentrischen und allozentrischen kognitiven Karten im Menschen ermöglicht. Nachfolgend werden Einzelzellableitungen in Epilepsiepatienten durchgeführt, während die Patientinnen und Patienten den neu entwickelten Virtual-Reality Task absolvieren. Mittels Computeranalysen wird untersucht, wie einzelne Nervenzellen des menschlichen Gehirns verschiedene Aspekte von egozentrischen und allozentrischen kognitiven Karten kodieren und den räumlichen Gedächtnisabruf unterstützen. Diese Arbeit wird in enger Zusammenarbeit mit den Kollaborationspartnern dieses Forschungsprojekts erfolgen.

Computersimulationen und Modellentwicklung

Förderkennzeichen: 01GQ2402C
Gesamte Fördersumme: 191.657 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Dr. Andrej Bicanski
Adresse: Max-Planck-Gesellschaft, vertreten durch das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Stephanstr. 1 a
04103 Leipzig

Computersimulationen und Modellentwicklung

Zu den Forschungszielen gehören: Abschluss der Entwicklung einer Toolbox zur Identifizierung von egozentrischen und allozentrischen Zellen im Menschen, Publikation der Resultate hinsichtlich der Toolbox zur Identifizierung von egozentrischen und allozentrischen Zellen im Menschen, Abschluss der Erweiterung des BB-Modells, um egozentrischen und allozentrischen Abruf in abstrakten kognitiven Karten zu ermöglichen, Abschluss der Computersimulationen zu den Effekten von Hirnläsionen auf das räumliche Gedächtnis und Abschluss aller Publikationen.