Das BMBF ist Partner der multilateralen Förderinitiative „Collaborative Research in Computational Neuroscience (CRCNS)“ der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF). In diesem Rahmen fördert das BMBF den deutschen Partner in gemeinsamen Projekten deutscher und amerikanischer Forschungsgruppen.
Im Verbundprojekt NEMO-TMS arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer amerikanischen Arbeitsgruppe der Temple University Philadelphia sowie der University of Minnesota zusammen.
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine nicht-invasive Hirnstimulationstechnik, die in der Forschung und in der klinischen Praxis weit verbreitet ist. Mit Hilfe von Magnetimpulsen können mit dieser Technik bestimmte Bereiche des Gehirns stimuliert oder gehemmt werden. Die grundlegenden neurophysiologischen Mechanismen der TMS sind jedoch noch immer nicht ausreichend verstanden. Insbesondere der große Raum der Stimulationsparameter hat die Entwicklung effizienter Stimulationsprotokolle und optimierter therapeutischer Ansätze erschwert. Die computergestützte Modellierung hat das Potenzial, diese Lücke zu schließen, indem sie einen Rahmen für die physikalischen Eingangsparameter der TMS und die Antworten von Nervenzellen schafft.
In realistischen Anwendungen wird durch die TMS eine ganze Population von Nervenzellen aktiviert. Im Verbundprojekt NEMO-TMS werden neuronale Netzwerkmodelle der TMS entwickelt, um physiologische Antworten von Nervenzellen auf Netzwerkebene vorhersagen zu können. Diese Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung, um einen Rahmen für klinische Anwendungen zu schaffen.