Teilprojekt eines Verbundes

Genomik

Förderkennzeichen: 01KU1915B
Fördersumme: 162.313 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Joerg-Walter Bartsch
Adresse: Philipps-Universität Marburg, FB 20 Medizin und Universitätsklinikum, Klinik für Viseral- Thorax- und Gefäßchirurgie
Baldingerstraße
35043 Marburg

Das Glioblastom ist ein aggressiver Hirntumor mit einer medianen Überlebenserwartung von weniger als 15 Monaten. Trotz einer multimodalen Therapie mit chirurgischer Resektion, Bestrahlung und Chemotherapie ist ein Wiederauftreten des Tumors sehr häufig. Die Zeitspanne bis zum Rezidiv variiert individuell, wobei auch genetische Faktoren einen Einfluss haben. Eine frühzeitige Erkennung und Resektion des Rezidivs kann die Überlebensdauer verlängern, das notwendige Monitoring beschränkt sich aktuell aber auf radiologische Verfahren mit eingeschränkter Sensitivität und zahlreichen Störfaktoren. Daher sind zusätzliche Marker auf Basis der Flüssigbiopsie erstrebenswert. Im ERAPermed-Verbund PerProGlio werden internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Koordination der Universität Marburg mittels komplementärer Omics-Ansätze individualisierte Parameter ermitteln, die Rezidivanfälligkeit und Therapieresistenz des Glioblastoms aufzeigen. Neben der Verantwortung für den Aufbau eines Patientenregisters mit bis zu 100 klinisch annotierten Glioblastom-Fällen, konzentriert sich die Arbeit der Universität Marburg auf die Bestimmung von mikro-RNA Zielen in extrazellulären Vesikeln der Patientenseren als potentielle Biomarker, die mit Rezidiv-Zeitpunkt bzw. Therapieresistenz assoziiert sind. Weitere Multi-Omics Daten werden im Verbund erhoben und mit klinischen und bildgebenden Daten kombiniert, um aus diesen Analysen personalisierte Marker zu erhalten. Eine solche multimodale Überwachung von Glioblastom-Patientinnen und -Patienten ermöglicht die Erstellung von individuellen Risikomodellen und die individualisierte Vorhersage des Rezidiv-Zeitpunktes des Glioblastoms. Geplant ist, die gewonnenen Erkenntnisse durch eine prospektive Studie an der Universität Marburg zu validieren. Das Projekt wird somit einen wichtigen Beitrag zur personalisierten Therapieplanung in dieser Patientengruppe leisten.