Verbund

PerMedSchiz - Personalisierte Behandlung der Schizophrenie

Patienten und Patientinnen mit Schizophrenie werden mit antipsychotischen Medikamenten behandelt. Die Wirkung solcher Medikamente fällt unterschiedlich aus, was auf die klinische und vermutlich auch auf die biologische Vielfalt der Erkrankung zurückzuführen ist. Zusätzlich kommt es häufig zu Nebeneffekten der Therapie. Es konnte zudem nachgewiesen werden, dass eine Fehlfunktion des Immunsystems sowie Entzündungen mit der Erkrankung Schizophrenie zusammenhängen. Die Bestimmung der Mengen von Cytokinen im Blut kann Aufschluss über das Ansprechen auf eine Behandlung von Patienten und Patientinnen einer der Untergruppen der Schizophrenie geben.

Ziel des Projektes PerMedSchiz ist die Untersuchung der Wirksamkeit des anti-inflammatorischen Medikamentes N-Acetyl Cystein (NAC) im Vergleich zu einem Placebo auf Patienten und Patientinnen, welche an Schizophrenie mit verbleibenden Symptomen leiden und bestimmte Merkmale einer Entzündung aufweisen.

Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes PerMedSchiz im Rahmen des ERA-Netzes Personalisierte Medizin (ERA PerMed). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund sechs Arbeitsgruppen aus europäischen Partnerstaaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.

Teilprojekte

Vorhersage eines Rückfalls, der Therapieantwort und des potenziellen Nutzen einer immunmodulatorischen Behandlung

Förderkennzeichen: 01KU2002
Gesamte Fördersumme: 325.720 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2025
Projektleitung: Prof. Alkomiet Hasan
Adresse: Universität Augsburg, Bezirkskrankenhaus Augsburg, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Dr.-Mack-Str. 1
86156 Augsburg

Vorhersage eines Rückfalls, der Therapieantwort und des potenziellen Nutzen einer immunmodulatorischen Behandlung

Konkret soll in dem Verbund basierend auf einer Vielzahl von verschiedenen Entzündungsmarkern im Blut und der Anwendung von neuer statistischer Methoden (maschinelle Lernverfahren) eine mehrdimensionale Charakterisierung der Entzündungsreaktion bei Menschen mit einer Schizophrenie gelingen. In der Entwicklung von prognostischen Markern spielt die Validierung eine große Rolle. Hier ist die primäre Aufgabe der Universität Augsburg definiert. In einer Pilotstudie soll dabei erprobt werden, ob die im Konsortium entwickelten prognostischen Marker das therapeutische Ansprechen von Menschen mit einer Schizophrenie und Restsymptomen auf eine immunmodulatorische Behandlung mit N-Acetly-Cystein verbessern können. Hierfür wird eine randomisierte, doppelblinde und Placebokontrollierte Studie nach dem deutschen Arzneimittelgesetz durchgeführt. Erstmals wird jedoch vor Einschluss in eine solche Studie das immunologische Profil der Teilnehmer durch die Konsortialpartner in Frankreich ermittelt und nur die Personen mit einer nachweisbaren Entzündungsreaktion werden eingeladen an der Studie teilzunehmen. Dadurch soll die Effektivität der Behandlung mit NAC erhöht und unnötige Behandlungen vermieden werden.