Verbund

RAD51predict – Entwicklung eines automatisiert generierten Biomarkers für DNA-Reparaturdefekte im triple-negativen Mammakarzinom

Brustkrebs-Patientinnen mit einem Tumor, der einen defekten DNA Reparaturmechanismus aufweist, sind sensibel gegenüber DNA-schädigenden Substanzen. Es besteht der Bedarf an Biomarkern, um solche Patientinnen gezielt identifizieren und die erfolgversprechendste Therapie einleiten zu können. Das Forschungsteam des Projektes „RAD51predict“ beabsichtigt robuste Biomarker bzw. Biomarker-Kombinationen zu entwickeln, um Vorhersagen über den Behandlungserfolg treffen zu können. Hierzu werden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Marburg eine retrospektive Datenanalyse durchführen, um defekte Reparaturmechanismen mit dem Therapieansprechen und der weiteren Prognose korrelieren zu können. Die GBG Forschungs GmbH untersucht die Biomarker an klinischen Studienkohorten. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die Entwicklung eines Punkte-Systems, um das individuelle Ansprechen einer Patientin auf eine Therapie vorhersagen zu können.

Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes „RAD51predict“ im Rahmen des ERA-Netzes Personalisierte Medizin (ERA PerMed). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund fünf internationale Arbeitsgruppen an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Histologische Analysen von Patientenmaterial

Förderkennzeichen: 01KU2008A
Gesamte Fördersumme: 150.600 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Carsten Denkert
Adresse: Philipps-Universität Marburg, FB 20 Medizin und Universitätsklinikum, Pathologisches Institut
Baldingerstr.
35037 Marburg

Histologische Analysen von Patientenmaterial

Patienten und Patientinnen mit defekten DNA-Reparaturmechanismen in der homologen Rekombination (HRR) sind außerordentlich sensitiv gegenüber DNA-schädigenden Agenzien bzw. neuartigen Medikamenten, welche in den gleichen Reparatur- bzw. Signalweg eingreifen. Die Spezifität der genauen HRR-Foci muss jedoch für eine Präzisionsmedizin und den klinischen Einsatz weiter untersucht werden. Zentrales Ziel des Verbundprojektes ist somit die Entwicklung eines robusten Biomarkers bzw. Biomarkerpanels welcher Auskunft über die HRR-Defizienz gibt und Prädikationen gegenüber fokussierten HRR-Therapien geben kann. Ziel ist es, die Prävalenz defekter genetischer Reparaturmechanismen zu untersuchen, sowie Rückschlüsse auf Therapieansprechen und Prognose in einer retrospektiven Datenanalyse treffen zu können. Darüber hinaus soll nach Prävalenz-Feststellung genetischer Reparaturdefekte ein Scoring-System entwickelt werden um sowohl auf histologischer als auch auf molekularer Ebene, automatisiert, eine prospektive prognostische Aussage bzw. eine Prädiktion auf gezielte Therapien treffen zu können.

Abgeschlossen

Untersuchung der Biomarker an Studienkohorten

Förderkennzeichen: 01KU2008B
Gesamte Fördersumme: 87.664 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Sibylle Loibl
Adresse: GBG Forschungs GmbH
Martin-Behaim-Str. 12
63263 Neu-Isenburg

Untersuchung der Biomarker an Studienkohorten

Die homologe Rekombinationsdefizienz (HRD) ist eine Dysregulation des DNA-Reparaturmechanismus der homologen Rekombination, die aufgrund von genetischen Mutationen zu genomischer Instabilität führt, und eine effiziente Reparatur geschädigter DNA erschwert. Daher sprechen HRD-positive Tumore besonders gut auf DNA-schädigende Therapeutika wie PARP-Inhibitoren (PARPi) oder Platinsalze (z. B. Carboplatin) an. Um diejenigen Brustkrebs-Patientinnen selektieren zu können, die am besten von einer Therapie mit PARPi profitieren, werden aktuell hauptsächlich die Biomarker BRCA1 und BRCA2 verwendet, deren Vorhersagekraft allerdings suboptimal ist. Daher ist es Ziel dieses Verbundprojekts, einen robusten prädiktiven Biomarker zu etablieren, der im klinischen Alltag Aufschluss über den Nutzen einer Therapie mit PARPi geben kann. Ziel ist es, immunhistologische und genetische Marker sowie Markerkombinationen an Studienkohorten zu untersuchen. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "RAD51predict" der Förderinitiative "ERA-PerMed". Der Verbund "RAD51predict" wird durch eine spanische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt fünf Projektpartner.