IgA-Nephropathie (IgAN) ist eine chronische Erkrankung der Nierenkörperchen (Glomeruli). Sie ist eine der Hauptursachen für eine Nierenerkrankung im Endstadium, die eine Dialysebehandlung erforderlich macht. Zur Behandlung der IgAN stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Bislang ist es aber nicht möglich, den Therapieerfolg der unterschiedlichen Wirkstoffe vorherzusagen.
Daher zielt das Verbundvorhaben PersTlgAN darauf ab, einen auf Biomarkern basierenden Algorithmus zu entwickeln, der die Wirkung der Medikamente bei IgAN vorhersagt. Damit ließe sich die Behandlung personalisieren und das Patientenmanagement erheblich verbessern. Kürzlich konnte nachgewiesen werden, dass bestimmte Peptide im Urin auf eine Medikamentengabe reagieren. Anhand von Proben der Patientinnen und Patienten aus mehreren klinischen Zentren sollen in dem Projekt Harn-Peptide identifiziert werden, die signifikant auf die unterschiedlichen medikamentösen Behandlungen ansprechen. Anhand dieser Reaktion – und gegebenenfalls anderer relevanter klinischer Variablen – soll ein Algorithmus entwickelt und getestet werden. Im Erfolgsfall soll dieser Algorithmus in einer klinischen Studie evaluiert werden, die die Implementierung in die Routineversorgung unterstützt. Die Studie wird prüfen, ob der Peptid-Biomarker dabei helfen kann, jene Patientinnen und Patienten zu identifizieren, denen eine immunsupressive Therapie helfen kann. Das Vorhaben leistet damit einen Beitrag zu neuen und zielgerichteten Behandlungsmaßnahmen bei Nierenerkrankungen.
Das transnationale Verbundvorhaben PersTlgAN ist Teil der Förderinitiative "ERA PerMed" und hat einen deutschen Koordinator sowie fünf weitere Projektpartnerinnen und -partner.