Zwillingsschwangerschaften weisen im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften mehr Komplikationen auf, z. B. Chromosomendefekte beim Fetus oder Schwangerschaftsdiabetes bei der Mutter. Zwillinge werden häufiger vorzeitig geboren und leiden unter den Folgen der Frühgeburt.
Ziel des Verbundes PRETWINSCREEN ist die Entwicklung eines personalisierten Multi-Marker-Diagnosemodells zur pränatalen Vorhersage solcher Komplikationen bei Zwillingsschwangerschaften. Im Rahmen eines multinationalen Netzwerks soll eine Kohorte von 1.200 Zwillingsschwangerschaften rekrutiert werden. Im Verlauf der Schwangerschaften wollen die Forscherinnen und Forscher Daten zu Risikoanalysen, biochemischen und endokrinen Markern, Informationen aus der Bildgebung, der Immunologie und der Untersuchung zellfreier DNA erheben.
Anhand der gewonnenen Datensätze sollen Risikoalgorithmen entwickelt werden, die in Analogie zu Einlingsschwangerschaften zur Risikoklassifikation für Zwillingsschwangerschaften genutzt werden können.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes PRETWINSCREEN im Rahmen des ERA-Netzes Personalisierte Medizin (ERA PerMed). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund sechs Arbeitsgruppen aus mehreren Staaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.