Teilprojekt eines Verbundes

MONOCHORIAL BONN

Förderkennzeichen: 01KU2001B
Fördersumme: 380.206 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Annegret Geipel
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Frauenklinik, Abt. für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Venusberg - Campus 1
53127 Bonn

Die Häufigkeit von Zwillingsschwangerschaften (ZS) nimmt aufgrund assistierter Reproduktion und höherem Alter der Schwangeren weltweit zu. ZS weisen im Vergleich zu Einlingen etwa 5-9 Mal häufiger Chromosomen- und Strukturanomalien auf; die Frühgeburtenrate sowie die Prävalenz für Schwangerschaftsdiabetes (GDM),Präeklampsie (PE) und intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR) ist höher. Monochoriale Zwillinge haben spezifische Komplikationen wie z. B. das Zwillingstransfusionssyndrom (FFTS). Folglich werden mehr Zwillinge vorzeitig und mit niedrigem Geburtsgewicht geboren. Sie leiden häufiger an den Folgen der Frühgeburtlichkeit und Wachstumsretardierung, wie Zerebralparesen und anderen Komplikationen. Ein multinationales Netzwerk soll ca. 1.200 Zwillinge rekrutieren und diese mittels biochemischen und endokrinen Markern, Bildgebung, Immunologie und zellfreier DNA (cfDNA) analysieren. Eine erste Zwillingskohorte (Israel) zeigte eine gute Vorhersage von Trisomie 21, PE und GDM. Die Bonner Studiengruppe wird insbesondere Datensätze zur longitudinalen Beobachtung von komplizierten und unkomplizierten monochorialen Zwillingsschwangerschaften beitragen. Anhand des großen multinational erhobenen Datensatzes sollen Modellberechnungen erfolgen, um Algorithmen zur Risikostratifizierung für ZS zu entwickeln anhand derer ein personalisierter, präventiver klinischer Ansatz von feto-maternalen Störungen möglich ist. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "PRETWINSCREEN" der Förderinitiative "ERA-PerMed". Der Verbund "PRETWINSCREEN" wird durch eine israelische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.