Zwischen dem Blutsystem und dem Zentralnervensystem (ZNS) besteht eine wichtige Barriere – die Blut-Hirn-Schranke (BHS). Hauptsächlich dient die BHS der Aufrechterhaltung der Homöostase des ZNS sowie dem Schutz vor neurotoxischen Substanzen und Pathogenen. Sie ist daher von großer Bedeutung für eine Vielzahl von Erkrankungen. Ein Problem in der Medikamentenentwicklung ist, dass viele Wirkstoffe nicht in ausreichender Konzentration die BHS überwinden, um an ihren Wirkort zu gelangen. Hier stellt die Modellierung der BHS im Labor einen Engpass dar. In dem interdisziplinären Verbundprojekt „HiPSTAR“ werden unter Einsatz von Stammzellen BHS-Modelle hergestellt und für Hochdurchsatz-Untersuchungen auf einem Biochip miniaturisiert. Durch Ko-Kultur des BHS-Modells mit Leberzellen kann auch die Wirkung der Abbauprodukte von Medikamenten überprüft werden. Die mit dem Modell ermittelten Daten werden mit denen aus Tierversuchen abgeglichen. Eine auf diesen Ergebnissen aufbauende Computersimulation soll Vorhersagen zur Durchtrittsfähigkeit von Stoffen durch die BHS und ihrer Wirksamkeit ermöglichen.