Amyotrophe Lateral Sklerose (ALS) ist eine seltene, bislang nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Die Ursache der Erkrankung ist unklar. Die Überlebenszeit beträgt im Mittel etwa 3-5 Jahre nach der Diagnose. Eine Ursache für die unbefriedigende Behandlungssituation ist das Fehlen guter Krankheitsmodelle. Mit Hilfe von induzierten pluripotenten Stammzellen können nun aussagekräftige in vitro-Krankheitsmodelle bereitgestellt werden, um die Ursachen der Erkrankung eingehender zu untersuchen und neue Therapieoptionen zu testen. Im interdisziplinären Konsortium „MAIV“ werden Zellen von ALS-Patientinnen und -Patienten in die bei dieser Krankheit spezifisch betroffenen Nerven- und Muskelzellen umprogrammiert. Bei Ko-Kultivierung werden die defekten Verbindungen zwischen diesen Zelltypen ausgebildet, die funktionell untersucht und mit Tiermodellen sowie gesunden Kontrollen verglichen werden. Der Einfluss von mit ALS assoziierten Mutationen auf das Krankheitsbild wird ermittelt. Schließlich sollen potenzielle Wirkstoffe im Ko-Kultur-Modell hinsichtlich einer funktionellen Verbesserung getestet werden.