Die Verringerung der Sehkraft bis hin zur Blindheit, stellt einen der Hauptgründe für Behinderungen in industrialisierten Ländern dar. Allein in Deutschland sind mehr als zwei Millionen Menschen von Retinitis Pigmentosa oder altersbedingter Makuladegeneration betroffen. Für den ursächlichen Verlust von Zellen der Netzhaut des Auges gibt es gegenwärtig noch keine zufriedenstellenden Therapien.
Das Konsortium „ReSight - Behandlung von Netzhautdegenerationen” wird die Nutzung von humanen induziert pluripotenten Stammzellen (hiPS) zur Herstellung der fehlenden Photorezeptoren und retinalen Pigmentepithel-Zellen (RPE) und ihre Transplantation in vorklinische Tiermodelle untersuchen. Damit wird ein Weg für die Entwicklung einer Zellersatztherapie für degenerative Netzhauterkrankungen eröffnet. Um die spätere Übertragung der Erkenntnisse in die Klinik zu erleichtern, werden schon jetzt entsprechende regulatorische Vorgaben berücksichtigt. Im Labor und im Tiermodell wird die funktionelle Integration der transplantierten Zellen überprüft.
Im Verbund arbeiten vier wissenschaftliche Arbeitsgruppen mit einem Industrieunternehmen, koordiniert von der Technischen Universität Dresden, an dieser Aufgabe. Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Nutzung von hiPS-abgeleiteten retinalen Zellen in der Behandlung von derzeit unheilbaren degenerativen Netzhauterkrankungen sind von großer Bedeutung für die Entwicklung einer klinisch einsetzbaren Zellersatz-Therapie.