Förderkennzeichen: | 01EP2109B |
Fördersumme: | 239.384 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Stefanie Joos |
Adresse: |
Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Institut für Allgemeine und Interprofessionelle Versorgung VITA Gebäude, Osianderstr. 5 72076 Tübingen |
Bis zu 80% der Patientinnen und Patienten entwickeln nach einer SARS-CoV-2-Infektion ein Post-Covid-19-Syndrom (PC19S). Dieses kann sich durch verschiedene Beschwerden wie Müdigkeit (Fatigue), Erschöpfung, Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und depressive Verstimmungen, die länger als drei Monate bestehen, äußern. Betroffene werden zwar überwiegend bei ihren Hausärztinnen und -ärzten versorgt, für Therapien fehlen bisher jedoch wissenschaftliche Belege. Unter der Annahme langfristiger Gewebeschäden und chronischer Entzündungsprozesse kommen verschiedene Behandlungsstrategien für PC19S in Frage. Naheliegend ist eine medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Cortison. Die Häufigkeit neurologischer Symptome berücksichtigend kommt auch ein Behandlungsansatz mit neurotropen B-Vitaminen in Betracht. Vor diesem Hintergrund will diese Pilotstudie die Machbarkeit einer Placebo-kontrollierten Therapiestudie bei Patientinnen und Patienten in der hausärztlichen Versorgung in einem doppelblinden, randomisiert-kontrollierten Design untersuchen. 100 Patienten werden zufällig in vier Gruppen verteilt und erhalten entweder Prednisolon oder Vitamin-B Komplex oder beide Wirkstoffe oder ein Scheinmedikament für insgesamt 28 Tage. Daten werden bei Einschluss in die Studie sowie vier und acht Wochen und sechs Monate danach erhoben. Die Universität Tübingen wird fördernde und hemmende Faktoren identifizieren, die bei der Rekrutierung und dem Verbleib von Patienten und Patientinnen in einer solchen Studie eine Rolle spielen. Hierbei wird der wissenschaftliche Fokus auf die Analyse der Wirksamkeit von Vitamin B-Komplex gelegt.