Teilprojekt eines Verbundes

Projekt- und Datenmanagement, klinischer Demonstrator, Analyse und Biomarker

Förderkennzeichen: 01ZZ2319G
Fördersumme: 415.812 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Kohlbacher
Adresse: Universitätsklinikum Tübingen, Medizinisches Datenintegrationszentrum (meDIC)
Schaffhausenstr. 77
72072 Tübingen

In Deutschland erblinden jedes Jahr etwa 10.000 Menschen. Allein 50 % der Erblindungen sind auf die altersbedingte Makuladegeneration zurückzuführen. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter deutlich zu, und mit steigender Lebenserwartung wächst der Bedarf an augenärztlicher Versorgung. Ophthalmologische Behandlungsdokumentationen enthalten wertvolle Daten für die Forschung, die von klassischen klinischen Daten bis hin zu modernsten Bildgebungstechnologien reichen. Diese Datenquellen sind jedoch fragmentiert. EyeMatics kombiniert derzeit isolierte Datenquellen in vier Universitätskliniken und zwei weiteren Rollout-Partnern. Behandlungsdaten werden aus den jeweiligen Softwaresystemen und Diagnosegeräten extrahiert, um einen harmonisierten Datensatz zu erhalten (Ophthalmologisches Erweiterungsmodul für die Kerndatensätze der Medizininformatik-Initiative). Der Mehrwert dieses Projekts liegt in der Analyse von klinischen Daten aus der realen Welt, die an verschiedenen Standorten generiert werden und in der aktiven Einbeziehung von Patienten über von ihnen berichtete Ergebnisse. Klassische statistische Ansätze kombiniert mit fortgeschrittenem maschinellem Lernen werden neue Biomarker für die Präzisionsmedizin identifizieren. Ein klinisches Dashboard wird der Demonstrator sein, der zuvor isolierte primäre Quellensysteme verbindet und Echtzeitdaten und neue Biomarker standortübergreifend visualisiert. Die neu geschaffene Datengrundlage wird für neue, maßgeschneiderte klinische Leitlinien in der Ophthalmologie von entscheidender Bedeutung sein. Am Standort Tübingen wird in Arbeitspaket (AP) AP1 an der Koordination, in AP2 am Ethikvotum, der Patientenrekrutierung und am Datenschutzkonzept, in AP3 an Datenmanagement und Interoperabilität und in AP4 bei Datenaustausch-Infrastruktur und Patient Reported Outcomes mitgearbeitet. Der Fokus wird in Tübingen einerseits auf der Entwicklung des klinischen Anwendungsfalls (Demonstrators) in AP 5, und andererseits in AP6 auf Analytik und Biomarkern liegen.