Förderkennzeichen: | 01ZZ2320A |
Fördersumme: | 2.768.383 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Markus Löffler |
Adresse: |
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) Härtelstr. 16-18 04107 Leipzig |
Ziel des Verbundes ist es, mittels eines Algorithmus zur Identifizierung von Patientinnen und Patienten mit besonders hohem Risiko für Medikationsfehler und Nebenwirkungen, die limitierten Zeitressourcen an Stationsapothekern genau dorthin zu lenken, wo ein maximaler Patientennutzen erreicht werden kann. Das erste Hauptziel ist, einen IT-basierten automatisierten Screen von EMR-Routinedaten der Patienten durchzuführen und mit einem Score die Hochrisikopatienten zu identifizieren. Das zweite Hauptziel ist es, mittels einer clusterrandomisierten Interventionsstudie zu zeigen, dass die Steuerung der limitieren Ressource Stationsapotheker durch den Risikoscore zu einer effizienteren Erkennung von Medikationsfehlern und Nebenwirkungen von Medikamenten im Vergleich zur aktuell üblichen Routine ohne automatisierten Risikoscore mit Priorisierung führt. Weitere Ziele sind die Verminderung von klinisch relevanten Nebenwirkungen und das Patientenbefinden. Es wird erwartet, dass durch die geplante Intervention arzneimittelbezogene Probleme deutlich reduziert werden. Der entwickelte Risikoscore wird öffentlich und frei verfügbar gemacht. Ein Nachweis des Nutzens der Intervention wird die Einführung dieses Modells bei weiteren Universitätsklinika und anderen Krankenhäusern erheblich befördern. An der Universität Leipzig ist die Steuerung der Projektabläufe, die IT-Entwicklungen und -Implementierung und die Gesamtkoordination des Projektes angesiedelt. Weiterhin werden hier die Auswertungen zusammengefasst und eine Unterstützung für einen möglichst harmonischen und erfolgreichen Ablauf der multizentrischen Studien sichergestellt. Außerdem soll ein zentraler Biometriedienst mit Schwerpunkt auf beiden Studien (WP3 und WP4) sowie ein zentraler Medizininformatikdienst für Datenerfassung, Datenbankerstellung, Datenextraktion und verteiltes Rechnen etabliert werden. Zusätzlich werden in WP7 daten-basierte Methoden zur Phenotypisierung und Identifikation prognostischer Marker entwickelt.