Förderkennzeichen: | 01ZZ2319F |
Fördersumme: | 35.511 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Martin Sedlmayr |
Adresse: |
Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie Fetscherstr. 74 01307 Dresden |
In Deutschland erblinden jährlich etwa 10.000 Menschen. Allein 50 % der Erblindungen sind auf altersbedingte Makuladegeneration zurückzuführen, 17 % auf Folgen der diabetischen Retinopathie. Ophthalmologische Behandlungsdokumentationen enthalten äußerst wertvolle Daten für die Forschung, die von klassischen klinischen Daten bis hin zu Bildgebungstechnologien reichen. Diese Datenquellen sind jedoch fragmentiert. EyeMatics kombiniert derzeit isolierte Datenquellen aus verschiedenen stationären und ambulanten Versorgungssystemen mit dem übergreifenden Ziel, die Krankenversorgung zu verbessern. Reale Behandlungsdaten von Augenpatienten in vier Universitätskliniken und weiteren Rollout-Partnern werden aus den Softwaresystemen und Diagnosegeräten extrahiert, um einen harmonisierten Datensatz zu erhalten, der die Grundlage für ein neues ophthalmologisches Erweiterungsmodul für den Kerndatensatz der Medizininformatik-Initiative darstellt. Der Standort Dresden wird im Arbeitspakt Datenmanagement & Interoperabilität bei der Spezifikation des EyeMatics-Kerndatensatzes unterstützen. Hierzu werden die Spezifikationen und Profile von ophthalmologischen Daten auf Grundlage der bisherigen Arbeit im Fortschrittshub MiHUBx für Eyematics bereitgestellt. Semantische und syntaktische Standards werden abgeglichen bzw. implementiert und Kodierrichtlinien in den Bereichen diabetische Retinopathie und altersbedingte Makuladegeneration in Kooperation weiter spezifiziert. Der Mehrwert dieses Projekts liegt in der Analyse von klinischen Daten. Klassische statistische Ansätze kombiniert mit maschinellem Lernen werden neue Biomarker für die Präzisionsmedizin identifizieren. Ein klinisches Dashboard wird der Demonstrator sein, der zuvor isolierte primäre Quellsysteme verbindet und Echtzeitdaten und neue Biomarker standortübergreifend visualisiert. Die neu geschaffene Datengrundlage wird für neue, maßgeschneiderte klinische Leitlinien in der Ophthalmologie von entscheidender Bedeutung sein.