Teilprojekt eines Verbundes

Studienkoordination

Förderkennzeichen: 01EP2109A
Fördersumme: 450.536 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Ildikó Gágyor
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin
Josef-Schneider-Str. 2 / Haus D7
97080 Würzburg

Bis zu 80% der Patientinnen und Patienten entwickeln nach einer SARS-CoV-2-Infektion ein Post-Covid-19-Syndrom (PC19S). Dieses kann sich durch verschiedene Beschwerden wie Müdigkeit (Fatigue), Erschöpfung, Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und depressive Verstimmungen, die länger als drei Monate bestehen, äußern. Betroffene werden zwar überwiegend bei ihren Hausärztinnen und -ärzten versorgt, für Therapien fehlen bisher jedoch wissenschaftliche Belege. Unter der Annahme langfristiger Gewebeschäden und chronischer Entzündungsprozesse kommen verschiedene Behandlungsstrategien für PC19S in Frage. Naheliegend ist eine medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Cortison. Die Häufigkeit neurologischer Symptome berücksichtigend kommt auch ein Behandlungsansatz mit neurotropen B-Vitaminen in Betracht. Vor diesem Hintergrund will diese Pilotstudie die Machbarkeit einer Placebo-kontrollierten Therapiestudie bei Patientinnen und Patienten in der hausärztlichen Versorgung in einem doppelblinden, randomisiert-kontrollierten Design untersuchen. 100 Patienten werden zufällig in vier Gruppen verteilt und erhalten entweder Prednisolon oder Vitamin-B Komplex oder beide Wirkstoffe oder ein Scheinmedikament für insgesamt 28 Tage. Daten werden bei Einschluss in die Studie sowie vier und acht Wochen und sechs Monate danach erhoben. Das Hauptergebnis ist der Anteil der in der Studie verbliebenen Patientinnen und Patienten. Weitere Ergebnisparameter sind Machbarkeit von Screening und Rekrutierung in der Primärversorgung und Datenerhebung sowie Funktionseinschränkungen durch Post-Covid Fatigue oder Post-Covid-19- spezifische Symptome, kognitive Funktionen, Lebensqualität, Depression und unerwünschte Ereignisse. Zusätzlich werden erste Hinweise auf die Wirksamkeit der Medikamente einzeln und in Kombination bei PC19S erwartet. Die Universität Würzburg übernimmt die übergreifende Koordination der Studie.