Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2012 |
Förderzeitraum: | 2015 - 2025 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 52 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 9 Verbünde mit insgesamt 62 Zuwendungsempfängern |
1. Ziele der Fördermaßnahme
In Deutschland leiden mindestens 40 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Erkrankung. Psychische Erkrankungen zählen somit zu den Volkskrankheiten. Sie stellen sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen eine erhebliche Belastung dar und sind außerdem der häufigste Grund für Frühverrentungen. Die demographische Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland lässt erwarten, dass sich die Häufigkeit derartiger Krankheiten weiter erhöhen wird.
Aufgrund der hohen Prävalenz, der erheblichen Belastung für Betroffene und Angehörige sowie der hohen Krankheitskosten stellen psychische Erkrankungen auch einen Krankheitsbereich von hoher Versorgungsrelevanz dar. Viele psychische Krankheitsbilder zählen zu den weit verbreiteten Krankheiten, über deren Ursachen nach wie vor unzureichende Kenntnisse bestehen. Das Forschungsnetz für psychische Erkrankungen wird sich dieser Herausforderung annehmen. Gefördert werden acht überregional und ein regional angelegter Forschungsverbund zu spezifischen Störungsbildern mit themenbezogenen Forschungsprojekten. Insgesamt 30 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland werden an der Erforschung von Depression, Angststörungen, Sucht, Schizophrenie, ADHS und Autismus zusammen arbeiten. Im Vordergrund stehen dabei die Entwicklung von diagnostischen, therapeutischen oder präventiven Konzepten auf der Basis von aktuellem Wissen über die Krankheitsentstehung und die Krankheitsmechanismen. Außerdem soll der Transfer aktueller Forschungsergebnisse in die Praxis unterstützt werden. In jedem Verbund soll das einschlägige Potenzial an Klinikern und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen und Institutionen für das jeweilige Störungsbild zusammengeführt werden.
2. Stand der Fördermaßnahme
Mit der Fördermaßnahme "Forschungsnetz psychische Erkrankungen" unterstützt das BMBF die psychiatrische Forschung in Deutschland und fördert seit 2015 neun Forschungsverbünde, die in einem zweistufigen Antragsverfahren aus ursprünglich 46 vorgelegten Antragsskizzen ausgewählt wurden. Es ist eine insgesamt 6-jährige Förderung vorgesehen. Alle Verbünde haben ihre Arbeit im Februar 2015 aufgenommen. Die ursprünglich 4-jährige Förderung wurde bis 2021 verlängert. Das BMBF beabsichtigt, in diesem Zeitraum bis zu 52 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.