Depressionen sind schwere und die Lebensqualität stark beeinträchtigende Erkrankungen für den einzelnen Patienten als auch für die Angehörigen. Weiterhin entstehen durch diese Krankheit hohe volkswirtschaftliche Kosten. Obwohl geeignete Antidepressiva verfügbar sind, sprechen ca. 30-50% der depressiven Patienten nur unzureichend auf eine Behandlung an. Außerdem dauert es in der Regel mehrere Wochen, bis eine deutlich sichtbare Wirkung einer Therapie feststellbar ist. Daher sind verbesserte Behandlungsstrategien für antidepressive Behandlungen dringend erforderlich.
Ziel des Verbundes aus sechs universitären Zentren und einem Max-Planck-Institut ist es daher, die Behandlung der Depression hinsichtlich ihrer Effektivität und einem früheren Wirkungseintritt zu optimieren. In zwei klinischen Studien und fünf Forschungsprojekten untersucht das Konsortium, wie Antidepressiva besser wirksam werden können. Die Forscher validieren mögliche genetische und biochemische Biomarker die geeignet sind, die Wirksamkeit bereits verfügbarer Therapien gezielter festzustellen. Zur Unterstützung der Validierung wird die funktionelle Bildgebung eingesetzt. Mit dieser Methode sollen solche neuronalen Netzwerke identifiziert werden, die die Vorhersage des Ansprechens auf spezifische Antidepressiva durch molekulare Marker ergänzen können. Darüber hinaus werden neue Zielstrukturen erforscht, die für die Wirkung von Antidepressiva von Bedeutung sind, wie z. B. die Zusammensetzung des Dickdarm-Mikrobioms. Durch diese Entwicklung spezifischer Marker entstehen Ansatzpunkte für eine verbesserte Diagnostik auf molekularer Basis mit höherem Vorhersagewert. Hochspezifische und selektive Diagnostik ist die Voraussetzung für eine optimale Therapie und greifbare Fortschritte in der Versorgung der Patienten.