Im Forschungsverbund ESPRIT (Enhancing Schizophrenia Prevention and Recovery through Innovative Treatments) sollen neue Präventions- und Behandlungsansätze bei Schizophrenie erforscht werden. Schizophrenie ist eine Erkrankung des Gehirns; sie wird durch strukturelle und biochemische Veränderungen im Gehirn hervorgerufen und beeinflusst die Wahrnehmung der Realität. Sie tritt zumeist in akuten Schüben auf, sogenannten schizophrenen Episoden. Statistisch durchlebt jeder hundertste Mensch mindestens einmal im Leben eine schizophrene Episode.
Aktuelle Therapien finden immer während einer schizophrenen Episode statt. Hierbei sind hohe Nebenwirkungen der eingesetzten Medikamente, geringe Erfolgsraten der Behandlung und hohe Rückfallquoten typisch. ESPRIT überprüft daher die Wirkung präventiver Ansätze sowie die aktive Unterstützung des Genesungsprozesses nach einer akuten schizophrenen Episode. Dieser neue Ansatz soll dazu führen, zukünftige schizophrene Episoden zu verhindern oder abzuschwächen. Den Kern der geplanten Arbeiten bilden vier klinische Studien an Patientinnen und Patienten. Diese umfassen sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Behandlungsansätze wie etwa eine Psychotherapie. Besondere Aufmerksamkeit wird Personen mit erhöhtem Krankheitsrisiko gewidmet. Erfolgreiche Konzepte sollen auf ihre Einsatzmöglichkeit im Versorgungsalltag überprüft werden.