In Deutschland leidet mehr als ein Drittel aller Menschen im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung. Trotz der hohen Prävalenz und der hohen Krankheitslast sind die Krankheitsursachen noch unzureichend verstanden. Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieverfahren zeigen nur begrenzt Wirkung. Neue Erkenntnisse und technologische Entwicklungen sind daher notwendig, um wirksamere Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln.
Dieser Herausforderung stellt sich das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG). Es führt die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs ausgewählten Standorten zusammen – Berlin, Bochum, Jena, Mannheim, München und Tübingen. Hochschulen, Universitätskliniken und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen agieren hierbei im Rahmen einer gleichberechtigten Partnerschaft. Durch die enge Vernetzung von der Grundlagenforschung über die klinische Forschung bis hin zur Versorgungsforschung soll eine schnellere Translation ermöglicht werden.
Die Ruhr-Universität Bochum koordiniert den Standort Bochum. Innerhalb der zweijährigen Aufbauförderung werden die Voraussetzungen definiert, um den Standort und das DZPG als gemeinsames Zentrum handlungsfähig zu machen. Dies umfasst den Hochlauf von Forschungsprojekten, den Aufbau von Infrastrukturen sowie umfangreiche Maßnahmen zur Vernetzung, zur Nachwuchsförderung und zur Patientenbeteiligung.
Die Forschungsarbeiten am Standort Bochum konzentrieren sich auf die psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen in ihrem Lebensumfeld. Der Fokus während der Aufbauförderung liegt auf der Kombination von psychologischer Forschung mit innovativer präventiver, psychotherapeutischer Interventionsforschung unter Beteiligung von Partnern im Bereich der Bildung und der gesundheitlichen Aufklärung. Weitere Schwerpunkte stellen die Bereiche Open Science und Cybersecurity dar.