Im Forschungsverbund ASD-Net (Autism Spectrum Disorders Network) sollen neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei Autismus-Spektrum-Störungen erforscht werden. Unter Autismus-Spektrum-Störungen werden die verschiedenen Krankheitsausprägungen zusammengefasst, etwa der frühkindliche Autismus und das Asperger-Syndrom. Bei allen Ausprägungen handelt es sich um angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörungen des Gehirns. Diese machen sich zumeist schon im frühen Kindesalter bemerkbar. Die Zahl der Autismus-Diagnosen stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an.
Die Diagnose von Autismus-Spektrum-Störungen gilt als fehleranfällig und besonders schwierig. Gleichzeitig werden neue und effektivere Therapien benötigt. Das ASD-Net wird sich diesen Themen widmen. Im so genannten "Diagnostik-Cluster" des Verbundes wird ein neues, internetbasiertes Diagnose-Instrument entwickelt. So soll die Diagnose vereinfacht und beschleunigt werden. Im "Therapie-Cluster" wird das therapeutische Potenzial von Oxytocin bei der Behandlung von Autismus-Spektrum-Störungen erforscht. Oxytocin ist ein Hormon, das beispielsweise beim Geburtsprozess von Bedeutung ist und soziale Interaktionen stärkt. Im "Gesundheitsökonomie-Cluster" sollen relevante Daten für die Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten mit Autismus-Spektrum-Störungen erhoben werden.