In Deutschland leidet mehr als ein Drittel aller Menschen im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung. Doch die Ursachen und der Verlauf von psychischen Erkrankungen sind noch immer nicht ausreichend verstanden und verfügbare Therapieverfahren wirken nur begrenzt. Neue Erkenntnisse und technologische Entwicklungen sind daher notwendig, um wirksamere und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtete Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln.
Hierzu ist die langfristige und praxisorientierte Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen erforderlich. Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) begegnen dieser Herausforderung, indem sie vorhandene Kompetenzen bündeln und auf gemeinsame Ziele ausrichten. Die enge Vernetzung und der Ausbau vorhandener Forschungsstrukturen ermöglichen eine schnellere Translation. Die DZG bieten als langfristig angelegte und gleichberechtigte Partnerschaften von Hochschulen, Universitätskliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen hierfür optimale Voraussetzungen.
Im Vorlauf des Aufbaus des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZP) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Erstellung eines wissenschaftlichen Gesamtkonzeptes. Hierfür wurden die sechs Standorte des künftigen Zentrums in einem kompetitiven Verfahren ausgewählt. Die Standorte erhalten im Rahmen der sechsmonatigen Konzeptentwicklungsphase Projektfördermittel zur Erarbeitung eines wissenschaftlichen Gesamtkonzepts, das anschließend noch einmal durch ein internationales Expertengremium begutachtet wird. Nach erfolgreichem Abschluss der Konzeptentwicklungsphase wird eine langfristige Förderung der Standorte durch Bund und Länder angestrebt.