Dieses Projekt zur Verbesserung des Antibiotika-Einsatzes in Westafrika wird in zwei Provinzen in Burkina Faso und Ghana durchgeführt. Ziel des ersten Teilprojektes ist es: 1) Basisdaten zu Erregern von Antibiotikaresistenzen und entlang der Lebensmittelkette zu evaluieren; 2) das Verständnis und den Einsatz von Antibiotika einschließlich der Quellen antimikrobieller Mittel, der Gründe für deren Einsatz sowie das Bewusstsein für Antibiotikaresistenzen bei Gesundheitspersonal, Landwirten und Gemeinden zu untersuchen; 3) alle gesammelten Daten werden zur Entwicklung und Verfeinerung einer Intervention verwendet. Das Heidelberger Teilprojekt wird insbesondere für die quantitativen Daten verantwortlich sein, die im zweiten Teilprojekt gesammelt werden, sowie für die Entwicklung der Intervention nach dem "Design Thinking"-Ansatz. Dieser Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass die wichtigsten Stakeholder in alle Phasen der Intervention einbezogen werden, von der Entwicklung über die Erprobung bis hin zur Verfeinerung. Ziel dieses Teilprojektes ist es, Erkenntnisse über die Prävalenz von antibiotikaresistenten Erregern entlang der Lebensmittelkette zum einen in der Ashanti Region in Ghana und zum anderen in der Provinz Kossi in Burkina Faso zu gewinnen. Mit etablierten epidemiologischen und mikrobiologischen Methoden werden Tier- und Lebensmittelproben zeitgleich und koordiniert in zwei Ländern auf Bakterien untersucht und deren Antibiotikaresistenzen bestimmt. Die Daten werden mit Krankenhausdaten kombiniert und analysiert. Auf diese Weise wird dieses Teilprojekt umfassende Daten zu antimikrobiellen Resistenzen (AMR) generieren, die dringend benötigt werden, um Interventionen des öffentlichen Gesundheitswesens zur Verhinderung der Entstehung und Ausbreitung resistenter Erreger zu planen. Die Ergebnisse werden auch in die Verbesserung der Überwachungssysteme einfließen.
Insgesamt bietet dieses Projekt eine einzigartige Gelegenheit, das Problem der Antibiotikaresistenz aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und umfassende Interventionen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Gemeinden, des Gesundheitswesens und der Tierhalter gerecht werden.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen in bilateralen Verbünden zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung und dem Umgang mit resistenten Infektionen zu erzielen.
Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).