Für die Behandlung multiresistenter bakterieller Infektionen bei Kindern und Erwachsenen besteht ein dringender Bedarf an neuen Therapie- und Prophylaxestrategien. Erregerspezifische opsonisierende und protektive monoklonale Antikörper (MAbs) sind attraktive Kandidaten für den Einsatz in Prophylaxe und Therapie bei vermuteten oder etablierten Infektionen. Bisher gibt es jedoch weder in vitro noch in vivo etablierte Modelle zur präklinischen Testung von MAbs in Kombination mit Antibiotika. Anhand von MDR- und panresistenten Stämmen gramnegativer humanpathogener Bakterien soll der Effekt einer Kombination von humanen MAbs mit Antibiotika, die typischerweise in der empirischen Therapie dieser Organismen eingesetzt werden, untersucht werden. So soll eine verbesserte Wirksamkeit erreicht sowie Informationen zu spezifischen Antibiotika oder Bakterienspezies gesammelt werden, für die dieser Ansatz geeignet ist. Diese Untersuchung erfolgt auch für nachfolgende Tiermodelle. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen Antibiotikaresistenz und der Expression spezifischer Biopolymere in der Zellwand und deren Auswirkungen auf die Mikrobiota untersucht, um das erweiterte Spektrum von Antikörpern nutzen zu können. Dieses Teilziel wird einen mechanistischen "Wirkmechanismus" bestätigen und nachfolgende Studien anderer monoklonaler Antikörper mit verschiedenen bakteriellen Zielmolekülen ermöglichen.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen in bilateralen Verbünden zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung und dem Umgang mit resistenten Infektionen zu erzielen.
Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).