Antibiotikaresistenzen verhindern weltweit die erfolgreiche Behandlung bakterieller Infektionen. Neue Wirkstoffe mit alternativen Wirkungsweisen werden daher dringend benötigt. Die Entdeckung neuer Antibiotikaklassen wird u.a. durch effiziente und vielfältige Efflux-Pumpen in gramnegativen Bakterien erschwert. Die Hochregulation dieser Pumpen bei klinischen Belastungen resultiert bspw. in Resistenzbildung gegenüber derzeitigen Antibiotika. Aus diesem Grund besteht eine dringende Notwendigkeit zur Entwicklung von Hemmstoffen gegen diese Efflux-Systeme.
Im deutsch-französischen Verbundprojekt „EFFORT“ sollen mittels biophysikalischer bildgebender Verfahren neu entdeckte Hemmstoffe optimiert werden, deren Wirkung gezielt eine der grundlegenden Resistenz-Mechanismen – Efflux von Antibiotika – ausschaltet. Vor kurzem wurden Efflux-Pumpen-Inhibitoren (EPI) identifiziert, welche jedoch noch nicht zu klinischen Kandidaten entwickelt wurden. Diese EPI helfen dabei, den Wirkmechanismus der Efflux-Pumpen zu verstehen und die Nutzbarkeit der Pumpen als mögliche Zielstruktur für potenzielle neue Wirkstoffe zu identifizieren. Die hemmende Wirkung wird an verschiedenen gramnegativen Bakterien und deren Efflux-Pumpen getestet. Es soll zudem geprüft werden, ob die Bakterien resistent gegen die neuen Pump-Hemmstoffe werden können. EFFORT erarbeitet somit ein umfassendes Bild der Wirkung neuer Pump-Hemmstoffe und einen praxisrelevanten Ansatz zur effektiven Bekämpfung gramnegativer, bereits resistenter Keime.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen in bilateralen Verbünden zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung und dem Umgang mit antibiotikaresistenten Infektionen zu erzielen.
Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).