Invasive Pilzinfektionen sind eine oft unterschätzte Gefahr für Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem und unter Intensivtherapie. Meist lassen sie sich nur schwer erkennen. Darüber hinaus nehmen in den letzten Jahren Resistenzen gegen die zur Therapie eingesetzten Antimykotika zu. All das führt zu Problemen bei der Behandlung von lebensbedrohlichen Pilzinfektionen. In Frankreich und Deutschland verursachen vor allem der Hefepilz Candida albicans und der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus systemische Pilzinfektionen, aber man findet auch vermehrt Hefen wie Candida glabrata und Candida auris, die gegen viele Antimykotika resistent sind.
Im deutsch-französischen Verbundprojekt „AReST – Antifungale Resistenzen: Von der Überwachung zur Behandlung“ wollen Epidemiologinnen und Epidemiologen erstmalig umfassend die Resistenzsituation in deutschen und französischen Kliniken erfassen. Parallel suchen Biologinnen und Biologen und Biochemikerinnen und Biochemiker gezielt in einer großen Naturstoffbibliothek nach neuen antifungalen Molekülen. Erstmals ist das Ziel dabei nicht, den Pilz abzutöten, sondern mit Wirkstoffen die Krankheitsentstehung selbst zu verhindern. So sollen Resistenzen vermieden werden, die sonst regelmäßig entstehen.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen in bilateralen Verbünden zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung und dem Umgang mit resistenten Infektionen zu erzielen.
Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).