Antibiotikaresistenz (AR) ist ein globales Problem, das die Behandlung bakterieller Infektionen behindert und viele Aspekte der modernen Medizin weniger effektiv macht. Neue Strategien zur Bekämpfung von AR sind erforderlich. AR-vermittelnde Determinanten befinden sich häufig auf Plasmiden, mobilen Elementen, die zwischen Bakterien übertragbar sind. Einige AR-Plasmide haben sich inzwischen weltweit verbreitet.
In diesem Projekt werden Plasmid-Curing und „Anti-Plasmid“-Ansätze untersucht. Sie könnten die Häufigkeit von AR-Plasmiden verringern und Bakterien für Antibiotika sensibilisieren. Hierfür werden Ansätze untersucht, die auf antagonistischen und Fitnessmerkmalen des probiotischen E. coli Stammes Nissle 1917 (EcN) basieren. Ziel ist es, Determinanten in EcN zu charakterisieren, die den horizontalen Gentransfer bei anderen E. coli beeinflussen, sowie Faktoren zu identifizieren, die zur Stabilität bzw. Mobilität von spezifischen Plasmiden in E. coli beitragen. Die Häufigkeit und Diversität von Mikrozin-Genen, antibakteriell wirkenden Abschnitten, soll bei den Antibiotika gezielt abbauenden E. coli untersucht werden, um als One-Health-Ansatz EcN-basierte Strategien im intestinalen Mikrobiom etablieren zu können.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen in bilateralen Verbünden zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung und beim Umgang mit antibiotikaresistenten Infektionen zu erzielen.
Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).