Förderkennzeichen: | 01EK2204H |
Fördersumme: | 184.299 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Tim Kacprowski |
Adresse: |
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik Mühlenpfordtstr. 23 38106 Braunschweig |
Depressive Störungen gehören zu den meist verbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz der Vielzahl verfügbarer Therapieverfahren, ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen gibt, die besonders gut auf spezifische Therapieoptionen ansprechen, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der integrierten Forschungsplattform ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Hierzu wird ein bereits identifizierter Blutmarker für das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Weiterhin wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt werden, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. Die Technische Universität Braunschweig (TU BS) wird systemmedizinische Werkzeuge entwickeln und die Daten bioinformatisch analysieren. Assoziationsstudien sowie die Entwicklung und Validierung von neuen Risikoscores werden einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Projektziele leisten. Zusätzlich wird die TU BS neue netzwerkbiologische Algorithmen entwickeln, um die Erkennung von Krankheitssubtypen zu ermöglichen bzw. zu vereinfachen. Diese Forschungsplattform wird durch die Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und hat insgesamt zehn Projektpartner.