Chronische Nierenerkrankungen stellen ein wachsendes gesundheitliches Problem der heutigen Gesellschaft dar. In Europa sind etwa 10 % der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen. Die Lebensqualität der Betroffenen wird unter anderem durch regelmäßige Dialysen im Endstadium dieser Erkrankung stark eingeschränkt.
Ziel des Verbundes „UPTAKE“ ist es, durch die Analyse der Proteine im Urin zum Zeitpunkt einer Nierenbiopsie bei Patientinnen und Patienten mit akuten oder chronischen Nierenleiden festzustellen, ob diese Untersuchung zur Diagnosestellung ausreicht und Nierenbiopsien zukünftig ersetzen kann. Die Proteinuntersuchung, auch „liquid biopsy“ genannt, soll zudem Klassifikatoren identifizieren, welche zur Prognose einer Nierenfibrose und des Fortschreitens der Nierenerkrankung zum Zeitpunkt der Biopsie beitragen können. Weiterhin evaluiert der Verbund, ob diese Klassifikatoren auch als Biomarker zur Vorhersage des Therapieansprechens dienen und so personalisierte Therapien ermöglichen könnten. Die identifizierten Klassifikatoren werden zusätzlich über Nierenbiopsien der „European Renal cDNA Bank“ validiert.
Das Verbundprojekt „UPTAKE" ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Translationsprojekte Personalisierte Medizin – Modul 1". Ziel dieser Maßnahme ist, neue diagnostische und therapeutische Verfahren und Produkte im Bereich der personalisierten Medizin einen entscheidenden Schritt vorwärts in Richtung klinische Anwendung zu bringen. Hierzu arbeiten Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in interdisziplinären Verbünden eng zusammen.