Jährlich sterben weltweit ca. 7,5 Millionen Menschen an den Folgen einer Erkrankung der Herzkranzgefäße, z. B. an einem Herzinfarkt. Als letzte Behandlungsoption bleibt häufig nur eine Herztransplantation. Aufgrund des Mangels an Spenderorganen kann jedoch nicht allen Betroffenen geholfen werden. Weltweit kommen auf etwa 50.000 für Transplantationen benötigte Herzen lediglich 5.000 Spenderorgane.
Hier setzt das Verbundprojekt „TACTiC“ an: Das ambitionierte Konsortium aus Expertinnen und Experten der Grundlagen- und klinischen Forschung sowie biomedizinischen Unternehmen entwickelt eine Zelltherapie für die Behandlung von Herzerkrankungen auf der Basis von menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen).
Aufbauend auf den Erkenntnissen des „iCARE“ Vorgänger-Verbundes werden dazu zunächst die erforderlichen Zellen entsprechend der medizinischen Standards (GMP) hergestellt und qualitätsgesichert charakterisiert. In Herzen von Tiermodellen werden diese nun mit z. T. neu entwickelten Applikationssystemen durch Injektion transplantiert. Abschließend werden die Effekte der Zelltransplantation ermittelt. So werden sowohl mögliche Funktionsverbesserungen aber auch potentiell induzierte Arrhythmien erfasst. Um mögliche krankhafte Veränderungen der transplantierten Zellen zu entdecken, werden neben dem Herz auch andere Organe untersucht, in die die Zellen gelangt sein könnten. Die dafür erforderlichen Technologien, Methoden und Geräte werden im Verbund entwickelt und getestet. Diese Forschungen bilden die Basis für die im Anschluss angestrebte erste klinische Erprobung am Menschen.
Das Verbundprojekt „TACTiC“ ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Translationsprojekte Personalisierte Medizin“. Ziel dieser Maßnahme ist, neue diagnostische und therapeutische Verfahren und Produkte im Bereich der personalisierten Medizin einen entscheidenden Schritt vorwärts in Richtung klinische Anwendung zu bringen. Hierzu arbeiten Partner aus Wissenschaft, Klinik und Wirtschaft in interdisziplinären Verbünden eng zusammen.