Förderkennzeichen: | 01EK2108B |
Fördersumme: | 418.391 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Susann Boretius |
Adresse: |
Deutsches Primatenzentrum Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Abt. Funktionelle Bildgebung Kellnerweg 4 37077 Göttingen |
Derzeit haben Patienten, die aufgrund von schweren Myokardinfarkten und ischämischer Kardiomyopathien an Herzinsuffizienz leiden, nur wenige Behandlungsoptionen, wie z. B. eine Herztransplantation oder die Implantation von mechanischen Pumpen. Die Nachteile dieser beiden Optionen liegen auf der Hand: 1) Es gibt nur wenige verfügbare Spenderorgane und 2) sind die Pumpen nur zeitlich begrenzte Übergangslösungen mit Risiken und reduzierter Lebensqualität. Zelltherapien mit vom Patienten stammenden Stammzellen, die zu körpereigenen Kardiomyozyten ausdifferenziert werden, eröffnen eine neue Möglichkeit der Behandlung. Das Ziel des Verbundes ist die Anpassung und weitere Verbesserung des Ansatzes zur Verabreichung von Kardiomyozyten-Aggregaten, die aus körpereigenen induzierten pluripotenten Stammzellen generiert wurden, um das Herz von Patienten nach schweren Myokardinfarkten zu reparieren. Dabei wird auf bisherigen Daten und Entwicklungen aufgebaut. Am Deutschen Primatenzentrum wird die Wirksamkeit dieser Zelltherapie an nicht-humanen Primaten, bei denen zuvor ein Myokardinfarkt erzeugt wurde, getestet. Dazu werden die Gewebestruktur und die Funktion des Herzens der Tiere nach Zellinjektion mittels Magnetresonanztomographie (MRT) beurteilt. Zusätzlich wird den Tieren ein Telemetriegerät implantiert, das kontinuierlich EKG-Daten des Herzens aufzeichnet. Diese Daten sollen dazu genutzt werden, um neue pharmakologische und medizintechnische Strategien zur Vorbeugung bzw. Behandlung von möglichen Herzrhythmusstörungen zu entwickeln. Es soll ein Gerät zur optimierten, automatischen Injektion der Zellen entwickelt werden. Am Ende des Versuches werden das Herz und andere Organe histologisch auf transplantierte Zellen untersucht Die geplanten Ergebnisse sollen die Reparatur von Herzinfarkt-geschädigten Herzmuskelzellen mit patienteneigenen Stammzellen ermöglichen. Das würde auf einen großen Bedarf treffen, da Spenderherzen fehlen und das Gesundheitssystem entsprechend entlasten.