Mikroorganismen entwickeln zunehmend Fähigkeiten, die die Wirkung von antibiotisch aktiven Substanzen abschwächen oder ganz neutralisieren. Der Anstieg von Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien stellt daher eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. In kommunalen Kläranlagen kommen antibiotikaresistente Bakterien menschlichen Ursprungs vor und können in die Umgebung gelangen. Ziel des „AWARE-WWTP“-Konsortiums ist es, die Übertragung von Antibiotika-Resistenzen aus Kläranlagen auf Mitarbeitende und Anwohnende zu untersuchen und damit mögliche Risiken durch Inhalation und Ingestion antibiotikaresistenter Bakterien zu identifizieren. Hierzu werden die Betroffenen mehrerer kommunaler Kläranlagen in Deutschland, den Niederlanden und Rumänien befragt und auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht. Mit den gewonnen Erkenntnissen werden Präventionsstrategien entwickelt, um zukünftig den Eintrag von antibiotikaresistenten Bakterien aus kommunalen Kläranlagen zu senken.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Rumänien, Schweden und den Niederlanden gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Überwachung und Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.