Streptococcus pneumoniae ist ein weltweit verbreiteter Krankheitserreger, der den Nasenrachenraum besiedelt und Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege hervorrufen kann. Penicillin ist zur Bekämpfung dieser Infektionen sehr effektiv. Jedoch lässt seine Wirksamkeit durch zunehmende Resistenzen nach. Der Erreger wird zunehmend gefährlich, wenn sich um ihn herum eine sogenannte Kapsel aus schleimigen Substanzen ausbildet. Damit kann sich das Bakterium vor vielen Angriffen des Immunsystems, aber auch vor Antibiotika besser schützen, sich weiter ausbreiten und die Atemwege intensiver angreifen. Penicillin-bindende Proteine in diesen Kapseln spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Das Projekt untersucht die relativ geringe Anzahl der Bakterienstämme, welche diese Penicillin-Resistenzen besitzen. Es werden die Eigenschaften untersucht, die die Ausbreitung und Kolonisation dieser resistenten Stämme ermöglichen und letztlich im Wirt eine Erkrankung verursachen. Mit diesen Erkenntnissen sollen Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen identifiziert bzw. verbessert werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vier europäischen Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Überwachung und Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.