Streptococcus pneumoniae ist als wichtigster Erreger der Lungenentzündung sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr. Durch genetische Rekombination innerhalb unterschiedlicher Populationen können einzelne Stämme nicht nur Impfungen nutzlos werden lassen, sondern auch antimikrobielle Resistenzen entwickeln, die dann weitergegeben werden können.
Dieses Forschungsvorhaben zielt darauf ab, die verschiedenen Mechanismen der Rekombination und die Verbreitung der Resistenz bei Streptococcus pneumoniae auf genetischer, bakterieller, Wirts- und Populationsebene zu verstehen. Auf dieser Grundlage können neue Strategien für die Prävention und Reduktion von Resistenz entwickelt werden. Dabei sollen Umweltfaktoren, immunologischer Status des Wirts und Pharmakologie von Antibiotika, die die Entstehung und Verbreitung von Resistenzen begünstigen, analysiert und modelliert werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus England, Deutschland, Holland und Kanada gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.