Antimikrobielle Resistenz ist eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen weltweit. Sie verbreitet sich rasant, was zu einem Auftreten von immer aggressiveren Bakterien führt. Mobile genetische Elemente (MGE), DNA-Segmente, die sich zwischen Bakterienzellen bewegen, spielen eine wichtige Rolle für den Resistenztransfer innerhalb mikrobieller Gemeinschaften. Doch wie oft sich solche "springenden Gene" bewegen, welche natürlichen und künstlichen Substanzen sie beeinflussen und wie sich diese Bewegung auf molekularer Ebene abspielt, ist ungeklärt. Dies soll in einem internationalen Konsortium aus 5 führenden Experten umfangreich charakterisiert werden. Der deutsche Beitrag erfolgt in der systematischen computer-gestützten Genomik und Metagenomik sowie in der Molekulargenetik, der Biochemie und der Strukturbiologie.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Schweden und Kanada gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.