PILGRIM ist eine multinationale und multizentrische Studie, die den Einfluss krankheitserregender Darmbakterien auf das individuelle Behandlungsergebnis von Patienten mit einem hohen Risiko für eine Krankenhausinfektion untersucht.
Infektionen mit Vancomycin-resistenten Enterokokken, Extended-Spectrum Beta-Laktamase-produzierenden Bakterien und Clostridium difficile stellen eine unmittelbare Bedrohung für Krankenhauspatienten und -patientinnen dar. Bisher gibt es kaum Studien, die den Einfluss dieser Keime auf den individuellen Krankheits- und Therapieverlauf untersuchen. Auch ist unbekannt, ob und wie Hygienemaßnahmen und ein rationaler Antibiotikaeinsatz (Antimicrobial Stewardship) den Betroffenen helfen können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen daher, wie sich diese beiden Maßnahmen auf den Erwerb und die Kolonisierung der Keime auswirken. Darüber hinaus bestimmen sie, inwieweit die Maßnahmen dazu beitragen, eine Verdrängung anderer Darmbakterien zu verhindern und die daraus möglicherweise resultierenden Infektionen zu verhindern. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, die Behandlung der Darminfektionen in Krankenhäusern zu optimieren.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Kanada, Schweden, Norwegen, Lettland und Israel gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.