Aufgrund entzündlicher oder degenerativer Gelenkerkrankungen sind bis zu 70 Prozent aller Frauen und 55 Prozent aller Männer im Laufe ihres Lebens von Knorpeldegeneration betroffen. Trotz dieser epidemischen Ausmaße gibt es bis heute keine Behandlungsmöglichkeit, welche die strukturellen Veränderungen des Knorpels aufhalten oder sogar die Regeneration des Knorpels fördern würde. Für eine solche Behandlung ist zu beachten, dass sie möglichst früh erfolgen sollte, also in Stadien, in denen die Veränderung des Knorpels noch nicht sehr ausgeprägt ist. Da die Patientinnen und Patienten ansonsten recht gesund sind, ist eine Behandlung nur dann zu rechtfertigen, wenn diese ein ausgezeichnetes Nebenwirkungsprofil aufweist. Dies kann nur mit Wirkstoffen erreicht werden, die eine geringe Toxizität aufweisen, was erfordert, dass Wirkstoffmoleküle möglichst zielsicher in das betroffene Gelenk gelotst werden. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Architektur für optimale Biokonjugate, um therapeutische Peptide effizient in entzündliche und degenerative Gelenke transportieren zu können – nach systemischer Verabreichung. Es wird ein Ansatz verfolgt, bei dem sogenannte Catabolism Inhibiting Peptides (CIPs) in den erkrankten Gelenken durch proteolytische Prozesse, die für frühe Stadien der Knorpeldegeneration bekannt sind, aktiviert werden. Außerdem wird die Beladung der Biokonjugate mit therapeutischen Peptiden maximiert. Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Überwindung von Nachteilen der gegenwärtig üblichen Verabreichungsformen von Wirkstoffen bei.