Die Behandlung von Krebserkrankungen gehört zu den größten Herausforderungen der modernen Medizin. Bei keiner anderen Krankheit steigt die Zahl neuer Fälle so stark an. Behandlungsmöglichkeiten bleiben oft auf die Gabe von Chemotherapeutika beschränkt, deren Nebenwirkungen die Lebensqualität der Patienten stark vermindern. Trotzdem bleibt ein Behandlungserfolg häufig aus. Zielgerichtete Therapien wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (Antibody Drug Conjugates, ADCs) versprechen Abhilfe durch direkten Transport eines Toxins zum Tumor, ohne dabei gesunde Zellen zu beeinträchtigen. Der mit dem Toxin verbundene Antikörper erkennt hierbei eine Zielstruktur auf der Krebszelloberfläche, wird von dieser aufgenommen, und die Krebszelle wird durch das Toxin eliminiert. Ziel dieses Verbundprojektes ist es, eine neuartige Therapie für leukämische Erkrankungen zu entwickeln. Hierfür wird auf neuartige Antikörper zurückgegriffen, die es ermöglichen, die leukämischen Zellen gezielt von gesunden zu unterscheiden. Weiterhin wird ein vollkommen neuer Wirkstoff für die ADC-Technologie entwickelt. Es wird davon ausgegangen, dass diese besondere Kombination eine gezielte Eliminierung von leukämischen Stammzellen ermöglicht, die nach der Behandlung häufig für Rückfälle verantwortlich gemacht werden. Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Überwindung von Nachteilen der gegenwärtig üblichen Verabreichungsformen von Wirkstoffen bei.