Unter Schmerzen, insbesondere schweren bis mittelschweren, leiden Millionen Menschen − mehr als 10 Prozent der Bevölkerung. Viele Betroffene müssen deshalb zu starken Schmerzmitteln greifen, die jedoch mit einem hohen Suchtrisiko verknüpft sind. Es besteht ein hoher Bedarf nach innovativen Lösungen für dieses Problem.
Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung spezieller Transportmoleküle, die Arzneimittel gezielt in entzündete Gewebe oder Tumorgewebe transportieren. So reichern sich dendritische Nanocarrier bevorzugt in diesen erkrankten Bereichen an. In Kombination mit bereits zugelassenen Schmerzmitteln aus der Klasse der Opiate lassen sich durch diese Technologie sogenannte Generika-Plus-Medikamente herstellen, die Schmerzen ausschließlich peripher bekämpfen. Nebenwirkungen wie Sucht treten nicht mehr auf. Das Vorhaben überbrückt hierbei die Lücke zwischen In-vitro-Proof-of-Concept und klinischer Forschung. Es werden zunächst die klinischen Prüfmuster gefertigt sowie die Nanomaterialien synthetisiert. Zudem sind präklinische Tests und eine Phase-I-Studie vorgesehen. Nach Abschluss des Vorhabens soll der Produktkandidat gemeinsam mit einem Pharmaunternehmen in die fortgeschrittene klinische Prüfung überführt werden. Die entstehenden Medikamente würden Betroffenen mit schweren und chronischen Schmerzen zugutekommen und ihre Lebensqualität verbessern.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Überwindung von Nachteilen der gegenwärtig üblichen Verabreichungsformen von Wirkstoffen bei.