Der Einsatz von Chimären Antigen-Rezeptoren (CARs) für solide Tumore ist einer der vielversprechendsten Ansätze in der Präzisionsmedizin zur Behandlung von Krebs. Dabei werden gentechnologisch veränderte T-Zellen (CAR-T-Zellen) eingesetzt, die antigenspezifische Rezeptoren auf der Oberfläche tragen. Diese CARs erkennen spezifische Oberflächenmoleküle auf den Krebszellen und ermöglichen so die Bekämpfung durch das eigene Immunsystem. Aufgrund der steigenden globalen Inzidenz von Krebserkrankungen und den oft unzureichenden Therapiemöglichkeiten besteht ein großer Bedarf an innovativen Behandlungsoptionen. Bisher sind Gentherapien in der EU jedoch nur für die Behandlung von einigen hämatologischen Krebserkrankungen zugelassen, die Behandlung von soliden Tumoren ist bisher noch nicht möglich. Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung von CAR-T-Zelltherapien für solide Tumoren. Dabei stellt der gezielte Transport von CARs in den Tumor eine große Hürde bei der Umsetzung dar. Um eine direkte und sichere Tumorabtötung zu ermöglichen, sollen T-Zell-Produkte mit der Fähigkeit zur gezielten Migration in das bösartige Gewebe ausgestattet werden. Grundlage des neuen Verfahrens ist die gezielte Anpassung des CXCR3-Chemokin-Systems für CAR-T-Zell-Produkte. Das CXCR3-System ist sowohl in der Lage die Aktivierung als auch die Migration der T-Zellen zu steuern und soll daher mittels gentechnologischer Methoden in T-Zellen integriert werden („CONAN“). Durch die Einführung von CONAN in CAR-T-Zellen wird der Grundstein für die Herstellung wirksamer therapeutischer Produkte gegen ein breites Spektrum solider Tumore gelegt. CONAN ist zudem auf andere Immunzellen übertragbar, wodurch sich sein therapeutischer Nutzen vervielfacht. Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Überwindung von Nachteilen der gegenwärtig üblichen Verabreichungsformen von Wirkstoffen bei.