Förderkennzeichen: | 01KI1826 |
Fördersumme: | 307.093 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2022 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Matthias Mack |
Adresse: |
Hochschule Mannheim, Fakultät für Biotechnologie, Institut für Technische Mikrobiologie Paul-Wittsack-Str. 10 68163 Mannheim |
Thiamin (Vitamin B1) RNA-Schalter (thiamine riboswitches) sind genetische Elemente, die die Expression von Genen des Thiaminstoffwechsels steuern. Diese Gene kodieren für Proteine, die für die Biosynthese von Thiamin, aber auch für die Aufnahme von Thiamin verantwortlich sind. Ziel der Arbeiten ist die Identifizierung einer oder mehrerer neuartiger Verbindungen, die hochspezifisch an den Thiamin RNA-Schalter binden und diesen dauerhaft ausstellen. Dies führt dazu, dass die Zielzelle weder Thiamin enzymatisch neu bilden, noch Thiamin aus der Umgebung aufnehmen kann. In diesem Projekt werden Thiamin RNA-Schalter von Krankheitserregern der sogenannten ESKAPE-Gruppe untersucht und es wird davon ausgegangen, dass die neuen Verbindungen antibiotische Wirkung haben. Gegenüber diesen Erregern sind nur noch wenige Antibiotika wirksam, und neue antimikrobielle Wirkstoffe (basierend auf unseren neuen Liganden) werden dringend benötigt. Die Aufgaben der anderen Partner sind wie folgt: 1) Aufbau eines High-Throughput-Screening (HTS) Systems, mit dessen Hilfe Verbindungen identifiziert werden, die an Thiamin RNA-Schalter binden; 2) Die Aktivität dieser Verbindungen wird validiert und 3) die Verbindungen werden in ihren Bindungseigenschaften verbessert. 4) Die Verbindungen werden dann im Hinblick auf ihre antibiotische Wirksamkeit geteste. 5) Schließlich wird die molekulare Wirkungsweise dieser Verbindungen überprüft. Die Aufgabe hier ist es zunächst ein Testsystem aufzubauen, mit dem die Funktionen der Thiamin RNA-Schalter simuliert werden können. Zwei Varianten sollen etabliert werden, zunächst ein in vitro-System (in vitro Transkription/Translation) und ferner ein in vivo-System (spezieller Escherichia coli Stamm). Darüber hinaus sollen die Aufnahme der neuen Verbindungen und, mittels Genomsequenzierungen (whole genome sequencing), "off target"-Effekte analysiert werden.