Antibiotikaresistente Bakterien stellen ein zunehmendes Risiko für die Gesundheit dar. Sie sind unter anderem für Krankenhausinfektionen (sogenannte nosokomiale Infektionen) verantwortlich. Daher ist Forschung zur Entstehung der Resistenzen und zu ihrer Überwindung von größter Wichtigkeit.
Das translationale Konsortium FLAV4AMR plant neue antibakterielle Wirkstoffe gegen das bakterielle Protein Flavodoxin zu entwickeln. Flavodoxin spielt bei vielen Bakterien eine zentrale Rolle im Stoffwechsel. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es daher, diese zentrale Rolle zu entschlüsseln und das Protein als Zielmolekül für antibakterielle Wirkstoffe zu etablieren. Die Forschenden wollen ihre Erkenntnisse nutzen und neuartige Flavodoxin-Inhibitoren entwickeln, die später in klinischen Studien eingesetzt werden sollen.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien und Frankreich gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.