Antibiotikaresistente Bakterien stellen ein zunehmendes Risiko für die Gesundheit dar. Sie sind unter anderem für Krankenhausinfektionen (sogenannte nosokomiale Infektionen) verantwortlich. Daher ist Forschung zur Entstehung der Resistenzen und ihrer Überwindung von größter Wichtigkeit.
Bei vielen resistenten bakteriellen Infektionen kommt es zur Bildung von Biofilmen, welche nur sehr schwer mit derzeitigen Antibiotika therapiert werden können. Neue Strategien und Medikamente zur Bekämpfung solcher Infektionen werden dringend benötigt, allerdings sind die in der Bildung von Biofilmen involvierten Gene und Mechanismen nur sehr unvollständig aufgeklärt. Im Projekt werden daher Werkzeuge entwickelt, um Zielmoleküle und Reagenzien zu identifizieren, die die Auflösung von Biofilmen ermöglichen. Dies soll durch neuartige genomische Methoden, automatisierte Plattformen zur Messung von Biofilmen sowie Hochdurchsatz-Screening von Antikörpern und Wirkstoff-Kandidaten erreicht werden. Die resultierenden Ergebnisse sind für die Grundlagenforschung und auch zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze gegen bakterielle Infektionen von höchster Bedeutung.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Norwegen und der Schweiz gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.