Antibiotikaresistente Bakterien stellen ein zunehmendes Risiko für die Gesundheit dar. Sie belasten Mensch, Tier und die Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ von großer Dringlichkeit.
Ziel des Verbundes ist es, einen neuen sequenzbasierten Ansatz zur schnellen Identifikation von pathogenen Erregern und möglichen Übertragungsereignissen zu entwickeln. Dieser neue Ansatz bietet zudem die Möglichkeit, Antibiotikaresistenz aus den erhaltenen Daten abzulesen. Die hier entwickelte Methode soll auf einer neonatologischen Intensivstation beispielhaft zur Detektion von Übertragungen resistenter Erreger in Echtzeit genutzt werden. Die Ergebnisse tragen zur schnellen, genom-basierten Surveillance bei und ermöglichen so eine schnelle und patientennahe Diagnostik von bakteriellen Infektionen, sowohl in einkommensstarken als auch in einkommensschwachen Regionen. Damit leistet das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des nicht sachgemäßen Antibiotikagebrauchs, einer wesentlichen Ursache der zunehmenden Antibiotikaresistenzen.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Kanada, Gambia und den USA gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.